von Marlen Renner

“Kannst du mir mal das Telefon geben?”

“Wenn du mich ganz lieb fragst.”
“Nun stell dich nicht so an. Gib mir einfach das verdammte Ding. Es steht doch gleich neben dir.”

“Du könntest genauso gut aufstehen und es dir selber holen.”
“Fein, ist es das, was du willst.” Er stand auf. Schnell griff sie nach dem Telefon und reichte es ihm. Er schüttelte den Kopf. “Weiber.”

Anna zog eine Grimasse und ging in die Küche.

Er wählte die Nummer.

“Hey, hier ist Mark, ist Lisa da?”

Eine Frauenstimme antwortete. “Nein, sie ist gerade mit ihren Freunden raus gegangen.”

“Hm, sag’ ihr, dass sie mich zurückrufen soll, so dass ich weiß, wann ich sie abholen kann.”

“Du hättest echt früher anrufen sollen, sie hat gewartet. Ich denke, dass sie den ganzen Tag nun mit ihren Freunden geplant hat und nicht vor fünf zurück ist.”

“Das kann doch nicht wahr sein! Warum nur hat sie mich nicht angerufen, um das mit mir abzusprechen?”

“Hätte sie auch getan, wenn du ihr nicht hundertprozentig versichert hättest, dass du sie früh am Morgen anrufen wirst.”

“Verdammt noch mal, ich rufe doch gerade an, oder?”
“Hast du auf die Uhr gesehen?”

“Ja, es ist elf, früh am Morgen wenn du mich fragst.”

“Nicht für Lisa, seit acht saß sie sprichwörtlich neben dem Telefon.”

Es war Annas Schuld. Sie hatte ihn mit ihren Verführungen länger im Bett gehalten, aber das konnte nun unmöglich der Grund sein, den restlichen Tag mit Lisa zu verlieren.

“Warum kaufst du ihr nicht einfach ein Handy? Das haben doch alle Kinder heutzutage.”

Nach kurzer Atempause ergänzte er: “Ich kaufe ihr sogar eins und bezahle die Rechnung. Verdammt! Warum musst du mir die Kommunikation mit ihr so schwer machen?”

“Du weißt, wie ich über diese Dinge denke, also fange bitte keine neue Diskussion an.”

“Ja, ja, ist schon gut. Weißt du wenigstens wo Lisa mit ihren Freunden hin ist?”
“Ja, aber ich denke nicht, dass es eine gute Idee ist, einfach da so aufzutauchen und sie vor ihren Freundinnen bloß zu stellen. Lisa ist keine sechs mehr.”

“Ich werde sie nicht bloß stellen, wie kommst du nur darauf?”

“Du kennst Mädels in ihrem Alter nicht, die wollen nicht überall unerwartet von ihren Eltern aufgegabelt werden.”

Mark runzelte die Stirn im Unglauben über das was er hörte. Aber dann waren ihre Argumente noch nie einleuchtend gewesen. Es war am Besten, sich gar nicht erst darauf einzulassen und noch mehr wertvolle Minuten zu verlieren.

“Deine Voreingenommenheit, was Lisa recht oder unrecht sein könnte, ist nun wirklich fehl am Platze. Sie ist auch meine Tochter! Also bitte, wo ist Lisa hin?”

Die Frau überlegte eine Weile.

“Sie sind auf den Rummel.”

“Ah, natürlich. Da wollte ich eh mit ihr hin.”

Er legte ohne ein weiteres Wort auf. Er zuckte in Staunen die Schultern. Seine neue Taktik, auf seinem Anliegen zu beharren, ohne sich in Argumente zu verstricken, schien zu wirken. Er wendete den Kopf zur Küche zu.

“Hey Anna, ich fahre zum Rummel, magst du mitkommen?”
“Nein Danke, ich werde mich gleich mit Sabine treffen.”

“Okay. Du weißt nicht, was du verpasst, wir werden ‘ne Menge Spaß haben.”
Anna kam wider Erwarten aus dem Badezimmer, wo sie in der Zwischenzeit Make-up aufgelegt hatte. Sie sah fantastisch aus.
“Den Spaß überlasse ich euch gerne. Ich werde mit Sabine auf ein Mittagessen gehen und dann durch die Lavenderpassage schlendern. Vielleicht werde ich mir sogar die Nägel machen lassen. Das wird so schön entspannend sein, dass ich nicht einmal an dich denken werde.”

“Ich verstehe. Willst mich also vergessen!”, neckte er.

Anna griff nach der Handtasche und kam näher an Mark heran.

“Ja, aber nur für eine kleine Weile, ich sehe dich dann später. Sag Lisa einen lieben Gruß von mir. Okay? Ich hoffe, dass ich sie in den nächsten Tagen mit auf eine kleine Tour nehmen kann, nur wir Mädels.”

“Okay. Da wird sie sich sicher freuen.”

Anna drückte ihm einen Kuss auf die Lippen, schwang die Handtasche über die Schulter und stolzierte davon, noch bevor Mark sie am Rock ergreifen konnte.

Anna war in allem anders, wenn er sie mit seiner Ex verglich. Manchmal war sie ihm zu selbstbewusst, aber sie hatte ein Herz aus Gold und am Wichtigsten war, dass sie mit seiner Tochter supergut zu Recht kam. Anna hatte in der Tat einen guten Einfluss auf Lisa. Immer wenn Lisa versuchte, Annas weibliche Bewegungen vor dem Spiegel zu kopieren, konnte Mark nicht anders als das Geschehen mit Wohlwollen und einem amüsierten Lächeln aus den Augenwinkeln zu beobachten.

Mark brauchte einen Augenblick, eine Sekunde, um sich zu sammeln. Kurze Zeit später fuhr er mit dem alten, silbergrauen BMW durch die Innenstadt und dachte darüber nach, wie er Lisa am besten finden konnte. Er wusste so einigermaßen, welche Attraktionen seiner Tochter gefielen und plante, sein Hauptaugenmerk darauf zu legen.

Das Parken war allerdings ein Problem an diesem traumhaft sonnigen Samstag mitten in den Sommerferien. Als sich der Rummel in Sichtweite befand, beschloss Mark weiter weg in einer versteckten Einbahnstraße nach einem freien Plätzchen zu schauen, als genau vor ihm ein blauer Volkswagen den Parkplatz freigab, es war einfach perfekt. Mark dachte bei sich, dass er Lisa genauso schnell aufspüren würde.

Er hatte sie seit zwei Wochen nicht gesehen weil sie bei ihren Großeltern in der Pfalz war. Die Mutter hatte auch den Rest der Sommerferien für ihre gemeinsame Tochter verplant. Lisa sollte mit ihrer Cousine Jolanda für eine Woche auf so einen doofen Reiterhof fahren, dabei wollte Lisa lieber in ein Karatecamp. Mark vermutete, dass die Schwester der Mutter ihre Finger im Spiel hatte, und wahrscheinlich einen finanziellen Beitrag leistete, so dass deren eigene Tochter nicht alleine fahren musste. Anschließend wollte die Mutter Lisa für zwei Wochen ans Mittelmeer mitnehmen, wo ihre Großtante ein Haus hatte. Dann waren die Sommerferien auch schon um.

Die Ankunft der Sommerferien war einfach so über Mark hereingebrochen, ohne dass er Urlaubsanspruch in der Firma eingereicht hatte. Kurzfristig hatte er sich diese eine bevorstehende Woche frei genommen, nur um sich von seiner Ex anhören zu müssen, dass die meisten Tage davon auch schon verplant waren. Von den sieben Tagen sollte er nur drei mit Lisa bekommen. Dieser Tag war einer davon.

Mark lief bei den Schaukeln vorbei und steuerte auf die Schießbuden zu. Der Platz war so überfüllt, dass er nach einer Erhöhung suchte. Er fand eine, konnte aber Lisa nirgends ausfindig machen. Mit einem Taschentuch wischte er sich den Schweiß von der Stirn. Er hätte sich echt in leichtere Kleidung kleiden sollen. Ihm wurde die Lage seines Unternehmens bewusst. Was, wenn er sie nicht finden sollte? Unvorstellbar! Nachdem Mark fast eine zweite Runde vollendet hatte, stieß er auf Erik, einen Klassenkameraden von Lisa.

Von ihm erfuhr Mark, dass sich Lisa vor wenigen Minuten bei den Skootern aufgehalten hatte. Mark beeilte sich. Sie war nicht bei den Skootern. Er drehte sich im Kreis, sie konnte einfach nicht weit weg sein. Endlich sah er sie als sich die Menschenmasse für wenige Sekunden vor seinen Augen teilte. Sie war gerade dabei, eine Tüte Schmalzkuchen zu kaufen. Zwei ihrer Freundinnen standen neben ihr.

Mark schlich sich heran. “Hey junge Dame, hast du ein paar Schmalzkuchen für mich?”

“Papa!” Lisa sprang ihm förmlich in die Arme und verlor dabei ein wenig vom Inhalt der Tüte.

Von wegen, er würde sie bloß stellen. “Na was ist, hast du immer noch Lust, deinen alten Herren zu sehen?”
“Ach Papa, du bist doch nicht alt. Wir wollten gerade noch Bälle werfen gehen. Kommst du mit?”
“Aber natürlich, wenn sich die anderen jungen Damen davon nicht gestört fühlen, gerne.”

Die zwei Mädels kicherten. Nach dem Ballwerfen verabschiedete sich Lisa von ihren Freundinnen.

Lisa hielt einen großen Plüschbär in den Händen. Sie war so groß geworden. Dreizehn war sie. Ihre blonden Haare waren in zwei lange Zöpfe geflochten und ein schmales, rotes Band hielt die restlichen Haare aus dem Gesicht.

“Na erzähl’ mal, wie war es bei Oma und Opa?”
“Super, die haben wieder kleine Katzen, am liebsten hätte ich eine behalten, die war so süß: schwarz und braun mit weißen Ohren.”
“Hört sich lustig an, aber die sind auf dem Lande sicherlich besser aufgehoben.”

“Ich weiß, aber dabei sind Katzen ganz gut für die Stadt geeignet.”

“Ich weiß nicht. Ich bin kein großer Katzenfan.”

“Ist auch egal, ist nur eine Katze. Mama würde es eh nicht erlauben.”

Mark konnte sehen, dass etwas in dem kleinen Köpfchen vor sich ging.

“Ich mag aber Hunde, vielleicht können wir einen kleinen Hund halten.” Schlug Mark vor. Noch bevor er ausgesprochen hatte, fragte Lisa: “Warum hast du denn nicht angerufen?”

“Warum hast du nicht gewartet? Ich habe angerufen. Ansonsten wäre ich wohl kaum hier, oder?”

“Mama war sicher, dass du dich nicht mehr melden wirst. Und als Franzi anrief, meinte Mutti, dass ich ruhig mit auf den Rummel gehen sollte, wenn ich mir nicht den ganzen Tag verderben will.”

Mark sagte nichts. Er hatte so etwas in der Art schon erwartet. Es war nichts Neues, dass die Mutter immer wieder versuchte, ihm das Verhältnis mit seiner Tochter zu erschweren. Aber nun reichte es ihm. Kurzum, er war wütend.

Er strich sich durchs frisierte Haar und tat ein paar Schritte im Kreis. Nachdem er einen Plan gefasst hatte, zog er Lisa zur Seite, wo es ein bissel ruhiger war und sich die Massen nicht vorbeidrängten. “Was hältst du davon, wenn wir für ein paar Tage zelten fahren? Ich denke schon seit einer Weile daran, habe mir auch extra die Woche frei genommen. Nur kam mir deine Mutter mit anderen Plänen zuvor.”

Zuerst funkelten Lisas Augen auf vor Freude, aber dann war sie unsicher. Was würde die Mutter dazu sagen? Was war mit dem erwarteten Besuch von der Tante und deren drei Kindern? Lisa freute sich eigentlich darauf, Jolanda zu sehen.

“Mutti hat mir gar nichts von deinem Plan erzählt”, war ihre erste Reaktion.

“Na ja, sie hat mich gebeten, es nicht zu erwähnen, damit du nicht in Konflikt gerätst”, war die Erklärung. “Und ich war auch noch so dumm, auf sie zu hören”, schüttelte er mit dem Kopf. Fast zeitgleich ergriff er Lisa mit beiden Händen an den Schultern und sagte mit eindringlichem Blick: “Liebes! Es wird bestimmt ganz toll. Nur wir beide für ein paar Tage. Wir schnallen die Fahrräder aufs Dach. Die Campingausrüstung habe ich schon bereit liegen. Wir müssen auch gar nicht erst bei deiner Mutter vorbeifahren, denn ich habe noch einige deiner Klamotten bei mir. Unser geplanter Trip, erinnerst du dich!”

Und ob sich Lisa erinnerte. Sie hatte es ihrem Vater nie verziehen. Vor einem Jahr wollten sie zusammen zelten fahren, aber Mark musste zu der Zeit unverhofft nach London.

“Mama wird sicherlich sauer sein”, argumentierte sie gegen den Vorschlag.

“Wir rufen sie an, kein Problem.”

Lisa stimmte nach ein paar weiteren Bedenken zu. Mark griff in die Hosentasche zum Handy und rief Lisas Mutter an.

“Hey ich bin’s, Mark. Ich habe Lisa gefunden und wir haben beschlossen, für ein paar Tage zelten zu fahren. Wir kommen nicht erst noch bei dir vorbei. Ich habe alles, was nötig ist. Lisa wird rechtzeitig für die Reiterferien zurück sein. Wenn was ist, du hast ja meine Nummer.”

Lisa sah, wie Mark mit einem Lächeln nickte und das Telefon zusammenklappte. “Na dann lass mal Sachen packen gehen.”

Lisa fragte erst gar nicht, wie die Mutter reagiert hatte. Beim parkenden Auto angekommen, setzten sich allerdings Gewissensbisse durch: “Kann ich Mutti anrufen?”

“Klar doch. Hier. Die Nummer ist gespeichert unter…”

“Ich weiß die Nummer”, unterbrach Lisa.

“Okay”, erwiderte Mark mit einem Lächeln; eigentlich froh, dass er das Wort nicht hatte aussprechen müssen. Er wunderte sich, ob Lisa wusste, was ‘bitch’ bedeutete.

Lisa wählte die Nummer. Mark hörte wie eine laute Stimme antwortete, Lisa verzog das Gesicht.

“Ich bin’s! Lisa.”

Pause.

“Ich will aber mit Dad zelten fahren.”

Lange Pause.

“Das ist mir egal.”

Wieder Pause.

“Ich weiß nicht, vielleicht für drei Tage.”

Kurze Pause.

“Ich frag ihn mal.” Lisa drehte sich um. “Mama will wissen, ob wir nicht wenigstens vorbei fahren können, um ‘Tschüss’ zu sagen.”

“Das kann sie auch am Telefon, oder? Dafür sind die Dinger doch da”, antwortete Mark entschlossen.

Lisa wand sich wieder der Mutter zu. “Nein. Er will nicht vorbeikommen.”

Nach einer weiteren kurzen Pause. “Mama will mit dir reden.”

Widerwillig griff Mark nach dem Handy. Ohne die Mutter zu Wort kommen zu lassen, machte er seinen Standpunkt deutlich: “Hör’ mal zu. Ich sehe Lisa kaum und wie du weißt, habe ich mir diese Woche extra für sie frei genommen. Du wirst schon ein paar Tage ohne sie auskommen. Ich habe die Nase voll, dich immer um Erlaubnis fragen zu müssen und dann nur hier und da einen Tag zu bekommen. Das ist alles, was ich zu sagen habe. Lisa wird sich bei dir melden und wenn du willst, kannst du jederzeit anrufen, um zu sehen, dass alles in Ordnung ist. Okay?”

Nach ein paar weiteren Sekunden, die sich in eine Minute erstreckten, klappte Mark das Handy mit einer typischen Handbewegung zusammen. “Alles in Ordnung, Babe. Deine Mutter ist zwar nicht gerade erfreut darüber, aber sie wünscht uns tatsächlich eine gute Zeit.”

Lisa fragte, was die Mutter noch gesagt hatte.

“Nun, sie meinte, dass sie da wohl nichts machen kann, wenn wir beide uns einig sind.”

Lisa lächelte in Zustimmung.

Auf dem Weg zu seiner Wohnung rief Mark seine Freundin an. Anna war ganz und gar nicht begeistert von seinem Vorhaben, aber sie machte ihm die Sache nicht schwerer als nötig. Sie war ja so verständnisvoll.

Die Sachen waren schnell gepackt. Nach einer Stunde Autofahrt heiterte sich Lisas Stimmung auf. “Ich hätte sicherlich gewartet, wenn Mutti mich nicht halb zur Türe rausgeschoben hätte”, versicherte sie.

“Ja, ich weiß, Liebes. Mach’ dir mal keine Gedanken deswegen, ich bin nicht sauer.”

Mark lachte über ihre Ausdrucksweise: “Und sie hat dich wirklich zur Türe rausgeschoben, hey.”

Lisa stimmte ein ins Lachen. Endlich konnte sie die letzten grauen Wölkchen beiseite schieben.

“Das ist so cool, Daddy, dass wir zusammen zelten fahren. Das ist ja ein richtiges Abenteuer. Ich freue mich schon riesig auf das Lagerfeuer.”

“Ich mich auch. Was hältst du davon, wenn wir uns einen Fisch zum Abendessen fangen?”

“Super, aber du nimmst ihn auseinander.”

“Klar doch. Aber erst einmal sehen, ob ich nicht vergessen habe, wie man einen Fisch fängt.” Lisa kicherte. Sie konnte es kaum erwarten, ihren Vater in Aktion zu sehen.

Nach einer weiteren Stunde waren sie schon fast am Ziel und hielten für Lebensmittel bei einem Supermarkt an, wo Lisa spontan auch eine Einwegkamera kaufte.

Auf dem Zeltplatz angekommen, bekamen sie einen Platz von drei hohen Nadelbäumen umgeben zugewiesen. Leider war der See nicht in Sichtweite, aber es war Hochsaison und eigentlich hatten sie Glück, überhaupt einen Platz zu bekommen. Der sanfte Waldboden schien unter ihren Füßen zu federn. Die Luft war frisch und es roch neben den Nadelbäumen nach Pilzen und wilden Beeren. Mark spürte, wie sich sein Körper von alleine der Entspannung hingab. Er hatte die richtige Entscheidung getroffen.

Obwohl Lisa lieber erst einmal an den See gelaufen wäre, musste nun das Zelt aufgebaut werden. Nach erfolglosen Versuchen, Herr über Stäbe und Stricke zu werden, las Mark die Anleitung. Lisa schüttelte den Kopf. Sie hatte ihm gleich zu Beginn gesagt, das Ding zu lesen, aber er musste es ja besser wissen. Es war ziemlich spät, als das Zelt endlich an Ort und Stelle stand. Die Sonne verabschiedete sich vom Horizont und sie beeilten sich zum Wasser zu kommen. Es war sehr kalt. Trotzdem stürzten sie sich in den See als würde ihr Leben davon abhängen. Beim wohlverdienten Bad in sanften Wellen vergaßen die beiden schnell den Frust vom Zeltaufbau.

Da der Fischfang auf den nächsten Tag verlegt werden musste, brutzelten später für den Abendschmaus ein paar Wiener an zurechtgeschnitzten Holzstäben über dem Feuer. Ein abgeholzter Baumstamm, für die Nutzung zurechtgeschnitten, diente als Sitzgelegenheit.

“Ich war hier mit meinem Vater früher immer zelten gewesen. Da war ich so in deinem Alter.”

“Wirklich, und war Oma auch mit?”
“Die war zu Hause geblieben. Erstens war sie nicht so begeistert fürs Zelten und dann wollten wir Männer auch mal unter uns sein.”

Lisa kicherte. “Mama mag auch nicht zelten gehen. Ist ihr zu unbequem.”

Mark wusste das. Ihm war es ein wenig unangenehm, dass Lisa immer wieder auf ihre Mutter zu sprechen kam, aber so war es wohl.

“Ist dir schon aufgefallen, dass man hier viele Sterne sehen kann?”, lenkte er auf ein neues Thema.

Lisa staunte nicht schlecht.

“Vielleicht sehen wir sogar die ein oder andere Sternschnuppe”, erinnerte sich Mark, dass die Wahrscheinlichkeit für Sternschnuppen zu dieser Jahreszeit gar nicht mal gering war.

“Oh ja, das wäre toll! Ich habe schon ein paar Wünsche”, begeisterte sich Lisa.

Tatsächlich konnte Lisa drei Sternenschnuppen zwischen den Baumkronen ausmachen. Ihr entging allerdings die eine Träne ihres Vaters, der schon ganz vergessen hatte, wie schön der sternenbedeckte Himmel hier draußen am See war. Er hatte auch einen Wunsch.

Zerstreute Stimmen hier und da, das Rauschen in den Bäumen und eine Gitarre in der Ferne ergänzten die magische Atmosphäre mit dem Gefühl von Verbundenheit.

Lisa wollte einfach nicht müde werden und so redeten sie noch bis tief in die Nacht über Sternenbilder und andere Wunder der Welt. Als das Holz ausging und das Feuer nur noch glimmerte, schlief sie friedlich mit dem Kopf in seinem Schoß ein.

Die nächsten Tage vergingen in seliger Eintracht. Lisa fing ihren ersten Fisch und weinte ein paar Tränen, als er unters Messer kam. Tränen, die Mark nicht missen wollte. Während Schwimmen und Radtouren, Ballspiele und neue Bekanntschaften die Tage bestimmten, füllten Gespräche über Pubertät und Jungs, über alte Abenteuer aus Marks Kindheit und Gedanken über die Zukunft die Abende am Feuer mit Bedeutung.

Es war die letzte Nacht. Mark hatte erfahren, wie sehr Lisa ihn brauchte. Sie hatte ihren Kummer weniger in Worte gefasst, doch er konnte es in ihren Augen sehen. Aber er spürte auch, dass sie ihm nun mehr vertraute als zuvor.

Lisa kuschelte sich in ihren Schlafsack.

“Daddy?”

“Ja.”

“Warum habt ihr euch getrennt?”

Natürlich wusste er, was sie meinte. “Wie? Darüber haben wir noch nie gesprochen?”

Lisa schüttelte den Kopf.

“Na gut, da du nun schon ein großes Mädel bist, können wir wohl darüber reden, richtig?”
Lisa nickte.

“Mensch, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Das ist schon sieben Jahre her.”

Mark kramte in der Tasche rum. “Ich kann gar nicht glauben, dass es schon so lange her ist.” Endlich fand er den Rasierer, den er die letzten Tage nicht benutzt hatte.

“Noch weniger kann ich glauben, dass es so lange gedauert hat, dass wir zwei endlich mal ein bisschen mehr Zeit miteinander verbringen.”

“Ja, warum nur hat das so lange gedauert? Wir werden doch wieder mal was unternehmen, oder?” Scherzend fügte sie hinzu: “Und zwar nicht erst in sieben Jahren!”

“Mach dir keine Sorgen, wir werden noch viele Ausflüge unternehmen.”

“Gut.”

Lisa schaute ihren Vater eindringlich an.

“Ach ja, die Trennung.” Es fiel Mark nicht leicht, sich zu erinnern. Eigentlich wollte er sich auch gar nicht mehr daran erinnern, es war vorbei. Aber seine Tochter hatte gefragt, und sie verdiente mehr als nur ein: ‘Das spielt nun keine Rolle mehr.’ Sie sollte verstehen, und da ein einfacher Satz keine Erklärung war, fing er am Anfang an.

“Wir beide waren noch im Studium, als wir uns kennenlernten. Ich hatte eigentlich nur noch ein Jahr vor mir, ließ mich aber ziemlich hängen, so dass zwei daraus wurden.”

Mark lächelte. “Nun, ich war damals ziemlich verrückt nach deiner Mutter. Sie war wirklich sexy und ich dachte lieber an sie, als an meine Bücher.”

Lisa lächelte glücklich über diese Bemerkung. Nur war der Rest leider weniger erfreulich.

“Sobald ich dann meinen ersten Job hatte, haben wir geheiratet. Deine Mutter dachte, dass es an der Zeit war, eine Familie zu gründen. Ich wollte sie nicht verlieren und willigte ein. Kurz nach der Hochzeit wurde sie schwanger und kurz vor deiner Geburt wurde ich entlassen. Deine Mutter geriet tierischst in Panik und ich nahm den erst besten Job, der mir allerdings keine Möglichkeiten bot. Keiner war wirklich zufrieden, deine Mutter war immer in Sorge, und ich hatte noch allerhand Flausen im Kopf, die deine Mutter versuchte auszutreiben. Ich war offensichtlich noch nicht bereit für die Verantwortung. Als deine Mutter ein zweites Kind wollte, lehnte ich ab. Ich sah diesen Wunsch nur als eine Entschuldigung, nicht arbeiten gehen zu müssen. Schon zu dieser Zeit ließ sich deine Mutter sehr hängen, musst du wissen, und ich wollte das nicht noch weiter unterstützen. Nach drei Jahren Ehe nahmen wir eine Pause, rafften uns wieder zusammen und wollten sogar ein Haus am See bauen. Meine Arbeit war stabil genug und mein Einkommen ganz ansehnlich. Schließlich nahm auch deine Mutter eine Teilzeitstelle an. Du warst ja schon im Kindergarten.

Mit dem Haus wurde es allerdings nichts. Erst konnten wir kein Grundstück finden, dann wurde meine eigene Mutter schwer krank, ich fing an ins Ausland zu reisen und, und, und… Nach wie vor machten wir uns ständig gegenseitig Vorwürfe, ohne dass einer beherzigte, was der andere zu sagen hatte.”

Hier legte Mark eine Pause ein, um sich zu sammeln. Lisas Augen ruhten auf ihm mit leichter Spannung.

“Ich will dass du verstehst, dass wir beide für das Geschehene verantwortlich sind und ich sehe meinen Teil genauso gut wie den deiner Mutter.”

Lisa nickte. Mark fuhr fort.

“Zum Schluss zog ich mich immer mehr zurück, versuchte mein eigenes Glück woanders zu finden. Jedenfalls, ich war mit den Nerven am Ende und deine Mutter erlebte wohl eine Enttäuschung nach der anderen, und so haben wir uns getrennt, nach sieben Jahren Ehe. Ist das nicht komisch?”

“Aber nun hast du doch keine Flausen mehr im Kopf?”, biss sich Lisa auf die Lippen.

Mark saß ruhig neben ihr. Er wunderte sich, wie Lisa ausgerechnet auf diese Frage kam. “Nein, ganz und gar nicht. Ich denke sogar, dass ich mein Leben besser auf die Reihe kriege als deine Mutter.”

Lisa wusste, dass das stimmte. Ihre Mutter war im letzten Jahr durch drei Jobs gegangen und versuchte vergeblich, einen neuen Partner zu finden.

“Mama weint nachts manchmal. Früher zwar mehr als jetzt, aber ich denke, dass sie dich vermisst.”

Mark sagte nichts. Konnte es überhaupt wahr sein?

“Und ich denke, dass sie dir sehr böse ist”, setzte Lisa fort, die sich eigentlich nicht recht sicher war, was sie da sagte.

“Böse? Weswegen?”

“Dass du dich nun verändert hast, jetzt, wo du mit Anna zusammen bist.”

“Meine Veränderung hat kaum etwas mit Anna zu tun. Anna ist eher das Ergebnis meiner Wandlung.”

Lisa verstand und schwieg für einen Augenblick.

“Warum könnt ihr es nicht noch ein Mal miteinander versuchen? Du und Mutti.”
Mark schüttelte den Kopf. “Nein, Liebes. Es tut mir Leid. Ich liebe deine Mutter nicht mehr. Anna ist jetzt die Frau an meiner Seite.”
Lisa liefen die Tränen.

“Komm her”, sagte Mark mit milder Stimme.
Er hielt das schluchzende Kind fest in seinen Armen.

Natürlich hätte er ihr gerne diesen Kummer erspart, aber er wusste, dass es da ein paar Tränen gab, die noch ihren Weg ins Außen finden mussten.

Er strich ihr übers Haar. “Ich liebe dich, Lisa. Du bist mir wichtig und das wird sich nie ändern.”

Lisa war sich immer sicher gewesen, dass ihr Vater ihre Mutter nie wirklich geliebt hatte, nun sah die Lage ein bissel anders aus, fand sie.

Irgendwann schlief das Kind ein. Mark blieb noch eine Weile an ihrer Seite, bevor er an die Luft trat und beschloss, runter zum See zu laufen.

Eine frische Brise wehte. Sein Kopf war verhältnismäßig klar und frei. Noch fragte er sich, ob er ein verständliches Bild der vergangenen Ereignisse abgegeben hatte. Immerhin hatte er sich nicht darauf vorbereiten können.

Er konnte sich nicht mehr erinnern, wann er aufgehört hatte, Kirsten zu lieben. Im verflixten siebten Jahr war es einfach an der Zeit gewesen, etwas aufzugeben, dass all die Jahre nicht recht laufen wollte. Es war keineswegs eine einfache Entscheidung gewesen und es tat ihm aufrichtig Leid, dass die Scheidung für seine Ex-Frau kein Segen gewesen war, so wie für ihn.

Aber selbst nach der Trennung hatte es immer wieder Streit gegeben, nie wirklich ein Gespräch oder den Versuch, Verständnis zu gewinnen. Nun sah Mark nicht mehr ein, dass dieser Zustand auch in Zukunft die Oberhand behalten sollte. Was für eine Vergeudung an Zeit und wie sehr Lisa darunter gelitten hatte. Mark war seinerseits all die Jahre zu beschäftigt gewesen, seine Karriere aufzubauen. Dabei war ihm nicht einmal aufgefallen, wie sehr er sich tatsächlich verändert hatte. Anna war der Beweis. Sie war die Frau, die er immer an seiner Seite haben wollte. Er sah ihr Lächeln vor sich. Sie hatte so viel Freude in sein Leben gebracht, Etwas, womit er nie gerechnet hatte.

Mark holte tief Luft. Er war zufrieden mit sich.

Am nächsten Nachmittag lieferte Mark Lisa ab. Kirsten öffnete langsam die Tür. Sie sagte kein Wort zu Mark. Nur ein müder Blick schweifte kurz in seine Richtung bevor sie ihre Tochter erleichtert in die Arme schloss.

Lisa war noch voller Begeisterung über die letzten Tage. “Mama, danke, dass ich fahren durfte. Das war so toll! Ein richtiges Abenteuer. Und ich habe sogar Fotos gemacht.”

“Erzähl mir doch später alles, okay? Jolanda bittet dich, sie anzurufen, sobald du da bist”, erklärte die Mutter.

Lisa nahm die Sache auch sofort in Angriff. Sie war froh aus dem Wege zu sein.

Kirsten schlich mit einer Zigarette auf den Balkon. Sie hatte Mark weder hineingebeten, noch hatte sie ihm die Tür ins Gesicht geschlagen. Entschlossen folgte Mark ihr durch die Küche, wo ihm der Geruch von würziger Tomatensoße in die Nase stieg. Töpfe standen noch auf dem Herd und das dreckige Geschirr in der Spüle zeugte von einem leckeren Mahl in geselliger Runde. Erinnerungen an frohe Zeiten flimmerten kurz auf und gleichzeitig musste Mark dem leeren Gefühl in seinem Bauch widerstehen. Bevor er die Balkontür hinter sich schloss, hörte er Lisas lautstarke Stimme am Telefon. Sie erzählte von ihrem neuen Badeanzug. Ein letztes Lächeln glitt über seine Lippen. Er war bereit, sich dem Dämon zu stellen.

“Alles in Ordnung mit dir? Du siehst müde aus, aber…” Er wurde unterbrochen.

“Kein Wunder, ich konnte die ganze Woche aus Sorge nicht schlafen. Ich bin es halt nicht gewohnt, wenn Lisa für so lange weg ist.”

“Nun übertreibst du aber. Erstens waren es nur sieben Tage und du hättest auch mal anrufen können.”

Kirsten nahm einen langsamen Zug. “Ist nun auch egal. Was vorbei ist, ist vorbei.”

Mark ließ es dabei und kam direkt auf sein Anliegen zu sprechen.

“Ich möchte in Zukunft mehr Zeit mit Lisa verbringen. Und zwar nicht immer nur wenn es dir gerade in deine Stimmung passt.” Mark wartete vergeblich auf einen Kommentar ihrerseits. Sie hielt den Blick auf die gegenüberliegende Wohnanlage, ein Altenheim, fixiert.

“Vielleicht können wir Lisa mehr Verantwortung übertragen, dass sie die Planung ein bissel in die Hand nimmt und selbst entscheidet, mit wem sie was unternehmen will, wenn du weißt, was ich meine.”

Kirsten lachte. “Ha, du denkst wohl wirklich, dass sie mehr Zeit mit dir verbringen will.”
“Ja, das glaube ich. Ob du willst oder nicht, Lisa braucht mich.”

Mark erwartete eine Reihe von Protesten. Nichts dergleichen kam.

“Ich denke daran, nach Spanien umzuziehen”, sagte sie stattdessen.

Mark war nicht besonders überrascht. Er drehte sich um zu ihr. Nach wie vor blickte sie hinaus in die Weite. Mark konnte nur schwer das junge Mädel von damals unter den Falten der Verbitterung erkennen.

“Ehrlich gesagt…” – Mark unterbrach sich selber. “Lisa hat mir ein paar Dinge anvertraut. Sie macht sich Sorgen um dich, wusstest du das?”

Kirsten drehte den Kopf für den Bruchteil einer Sekunde, nicht mal ausreichend, um ihr in die Augen zu sehen.

“Ist das so?! Was hat sie denn gesagt?”

“Sie meinte, dass du mir böse bist, weil ich mich nun verändert habe.”

Ein schwaches Lächeln, das in ein lautes Lachen ausbrechen wollte, aber machtlos im Rauch der Zigarette erstickte.

“So so. Wer hätte gedacht, dass unsere kleine Lisa auf solche Gedanken kommt.”

Es war das erste Mal, dass Kirsten ‘unser’ in Bezug auf Lisa benutzte. Vielleicht bedeutete das nichts, aber Mark atmete in Hoffnung. Die Minuten schwanden dahin. Sanft schüttelte Kirsten den Kopf. Ein Leises Schluchzen mischte sich unter den Vogelgesang. In der Ferne waren ein paar Sirenen zu hören.

“Wahrscheinlich hat sie Recht”, gab sie schließlich zu.

“Willst du darüber reden?”
“Warum solltest ausgerechnet du mir zuhören wollen?”

“Immerhin haben wir etwas gemeinsam, etwas, dass uns am Herzen liegt und wir müssen es irgendwie ausarbeiten.”

“Es wird einfach keine zufriedenstellende Lösung geben, für keinen von uns.”

‚So kannst du doch nicht denken’, lag es Mark auf den Lippen. Er sagte aber: “Da hast du wohl Recht. Kompromisse sind nie perfekt und es wird nie sein, was es sein sollte.”

Der Damm brach. Ja, das war die Sache, die Kirsten all die Jahre durch den Kopf gegangen war. Ihr war bewusst, dass sie als Ehefrau versagt hatte, und es gab keine zweite Chance, jedenfalls keine, die der ersten das Wasser reichen konnte. Ihr Schluchzen übertönte nun den lieblichen Vogelgesang. “Genau das ist der Punkt. Alles ist verdorben, da gibt es nichts zu Drehen und zu Biegen, so dass die Situation jemals gut aussehen wird.”

Mark erinnerte sich: Kirstens Traum von einer glücklichen Familie, zwei Kinder, Wochenendausflüge und Grillen im Garten. Aber dieser Traum war schon damals nicht in Erfüllung gegangen. Und wer hätte gedacht, dass Kirsten nach sieben Jahren Trennung noch so wehmütig war.

Er nahm sie kurz entschlossen in die Arme, kein Widerstand. Es war schon lange her, dass er sie in den Armen hielt und Mark staunte nicht schlecht, dass sie sich noch genauso gut anfühlte wie früher.

Was sollte er sagen? Dass das Leben schon weitergehen werde. Ja, das tat es sowieso. Dass sie einen neuen Traum haben könnte. Ja, sicherlich, aber was für einen?

Der Schmerz würde langsam vorbeigehen. Die Seele würde heilen, wenigstens genug um neue Kraft zu schöpfen und sich für ein neues Leben zu öffnen. Es musste ja irgendwie weitergehen. Nicht nur irgendwie, sondern bergauf. Kirsten sollte das Leben genießen können. Sie sollte glücklich sein, schon alleine wegen Lisa. Nur eine glückliche Mutter konnte ihr Kind glücklich machen. Noch wusste Mark nicht, wie er helfen konnte, wenn es denn überhaupt in seiner Macht lag.

“Aber verliebt bist du nicht mehr in mich, oder?” Mark musste es einfach wissen.

Kirsten löste sich aus der Umarmung. “Nein, ich denke nicht. Ich erkenne dich kaum, weiß gar nicht, welche Person sich unter dem Hemd verbirgt.”

Eine Minute zog in Stille vorbei. Dann eine weitere.

Sie klopfte ihm sanft auf die rechte Hand, die auf dem Gelände ruhte, und versicherte ihm: “Mach dir mal keine Sorgen. Während der letzten Woche sind mir selber ein paar Dinge klar geworden.”

“Und was ist nun mit Spanien?”, fragte Mark.

“Ich weiß nicht, nur so eine Idee.”

Plötzlich wechselte der Wind die Richtung. Am Ende der Sommerferien trafen sich Mark, Kirsten und Lisa für ein Abendessen, um auf die nächsten sieben Jahre anzustoßen. Ein Umzug nach Spanien war dabei nicht noch mal zur Rede gekommen. Lisa sah überglücklich aus. Anstatt Hund oder Katze wollte sie nun, wie konnte es auch anders sein – ein Pony.

Kirsten lachte viel. Mark ahnte einen Urlaubsflirt, aber die Frauen gaben nichts Preis. Vielleicht lag er auch falsch.

Dinge liefen weiter, und nicht nur irgendwie.


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