von Jacqueline Wehrli

Sieben.

Sieben Schulen habe ich besucht, siebzig Minuten sitze ich bereits in diesem Café, sieben Jahre wartete ich auf eine Eingebung. Sieben Katzen nenne ich mein Eigen, die in sieben Katzenkörbchen schlafen sollten, was sie natürlich nicht tun, sie bevorzugen mein Bett – mit mir in der Mitte, fast begraben unter den samtenen Pfoten.

Sieben Mal bin ich schon umgezogen in meinem Leben und Sieben ist die Nummer meines Wohnhauses.

Sieben Menschen hocken an dem Tisch mir gegenüber, sieben Biergläser stehen vor ihnen. Sieben Jacken baumeln über ihren Stühlen und sieben Schals. Sieben kleine Lachen haben sich zu ihren Füßen gebildet, von dem geschmolzenen Schnee, den sie von draußen mitgebracht haben.

Siebenundsiebzig Seiten hatte mein erster Roman – ohne Inhaltsverzeichnis und Vorwort – sieben Franken siebzig hatte er damals gekostet.

Sieben Versuche habe ich bisher unternommen ein weiteres Manuskript zu schreiben – sieben Mal bin ich gescheitert.

Zum siebten Mal in diesem Monat sitze ich hier an diesem Tisch, zum siebten Mal an diesem Tag lächelt mir die Kellnerin mehr als freundlich zu, während sie meine siebente Cola vor mir abstellt.

Die Kellnerin weiß nichts davon, doch sie ist nicht mein Typ. Es liegt nicht an ihrem Aussehen – sie ist schlank, brünett und hat ein hübsches Gesicht -, vielmehr liegt es an ihrer Ausstrahlung, die schlichtweg nicht vorhanden ist.

Ich weiß es klingt eingebildet, schließlich sehe auch ich nicht gerade wie ein Adonis aus, mit meinen 1,70m Körpergröße bin ich eher klein geraten, ein bisschen Wäsche hat sich dann doch noch auf dem Waschbrettbauch angesammelt und mit meinen 40 Jahren dürfte ich auch nicht mehr der attraktivste Bewerber auf dem großen Paarungsmarkt sein.

Dennoch bin ich stolz darauf sagen zu können, dass ich noch nie mit einer Frau etwas hatte, die mich nicht ansprach, nicht einmal in meinen ganz jungen Jahren.

Und so wird mich die Kellnerin wohl noch unzählige Male unnötigerweise mehr als freundlich anlächeln und ich werde jedes Mal mit dem gleichen, ausdruckslosen doch höflichen Lächeln erwidern. Vielleicht ändert sich daran etwas, wenn mein bester Freund, Paul, auf den ich eigentlich warte, hier erscheint.

Er ist zwei Jahre jünger als ich und hat sich seine Jugend irgendwie behalten, was wohl daran liegt, dass er regelmäßig Sport treibt und sich nicht im Alkohol ertränkt, wie ich mir das angewöhnt habe.

Als hätte er sein Stichwort gehört, tritt Paul in eben diesem Moment mit seinem großen Grinsen durch die Tür, schreitet in seiner angeborenen, lässig-eleganten Art auf mich zu – sein riesiger Hundemischling Bear wie immer dicht hinter ihm.

Ich jedoch ziehe es vor, so zu tun, als hätte ich ihn nicht gesehen und warte darauf, dass er mir auf die Schultern klopft – unsere seit Jahren eingeübte Begrüßung.

Als ich aufsehe, blicke ich direkt in Pauls grinsendes Gesicht. Er hat eine Augenbraue fragend erhoben und deutet mit einer lässigen Geste auf mein Glas: „Seit wann beschränkst du dich auf Cola?” Ich grinse, wie ich hoffe charmant, und zucke, gespielt lässig, die Schultern. „Ooooch weißt du, ich dachte ich probiere mal etwas Neues aus…” Dass ich lüge, weiß er so gut wie ich. Genauso ist ihm klar, dass ich heute Abend meine gewohnte Kneipentour machen werde, um meinen Abend angemessen zu begießen.

Aber es ist eines unserer Rituale, alt eingesessen und bekannt.

Genauso wie die Essen mit meinen Ex-Frauen an ihrem jeweiligen Hochzeitstag, an denen wir uns gegenseitig vorspielen, wie toll unser Leben doch ist und wie gut es uns geht – zumindest für diesen einen Abend.

Und als hätte er es an meinem Gesicht lesen können, fragt Paul auch sogleich: „Na, hast du mal wieder über deine Vergangenheit gegrübelt?” Ein amüsiert-zynisches Grinsen entwischt mir, bevor ich es zurück halten kann, doch stattdessen beeile ich mich, es zu vertuschen: „Hmm ja, du kennst das ja… Ich hab meine Gedanken halt ein bisschen schweifen lassen. Hier hin und da hin.” Große, weitläufige und scheinbar sichere, unerschütterbare Gesten unterstreichen meine Worte, lassen mich weltmännisch und selbstbewusst wirken – eine Rolle, die ich nur zu gerne spiele.

Dennoch weiß ich, dass er auch sie durchschaut, dass er mein wahres Ich vielleicht besser kennt als ich selbst, wie es unter wirklich guten Freunden sein sollte. Ich merke es an seiner Nase, die sich gerade eben kaum merklich kräuselt, fast so als steige ihm ein schlechter Geruch in die Nase.

Wie erwartet muss ich nicht lange auf meinen sarkastischen Kommentar warten: „Ja… Ich glaube ich weiß sehr gut, dass du nicht hier hin und da hin gestreift bist. Das würde nämlich voraussetzen, dass du dich von deinen beiden ewigen Lieblingsthemen lösen könntest: erstens deinen Ex-Frauen, und zweitens deiner untergegangenen Schriftstellerkarriere.” Ein ernster, wie mir scheint, fast besorgter Blick soll seinen Worten den richtigen Schliff verleihen, doch sie machen auch so keinen sonderlich großen Eindruck auf mich. Wir streiten uns seit drei Jahren – so lange ist meine letzte Scheidung her -, um die immer gleich bleibenden Themen, mit den immer gleichen Worten, wie sich versteht.

Und so steige ich auf das kleine Spiel – denn mehr ist es für mich inzwischen nicht mehr – ein, mit den gleich bleibenden Worten: „Und welchen Themen sollte ich mich denn deiner Meinung eher widmen? Vielleicht dem Wetter, welches mitten im März die Frechheit besitzt riesige Schneetürme aufzuhäufen? Ich denke nicht im Entferntesten daran in das Gestöhne und Gejammer der restlichen Welt einzutauchen. Wenn das Wetter verrückt spielen will, soll es verrückt spielen. Als ob das unser größtes Problem wäre…”

Ich schaue ihn nicht an, denn ich weiß, dass ich der Missbilligung, die in diesem Moment in seinen Augen aufblitzt, nicht standhalten kann. Stattdessen schiele ich zum Barmann und versuche zu lokalisieren, was mich mehr stört: das unablässige Zucken seines linken Augenlides oder das nervöse Zurückstreichen einer widerspenstigen, blonden Locke, die ihm keck in die Stirn fällt, sobald er sich nach vorne beugt.

Dennoch fühle ich Pauls Blick auf meinem Gesicht, mit derselben Intensität, die er immer dann anzuwenden weiß, wenn ich ihr am wenigsten entgegensetzen kann. Es ist seine Art mich zu foltern, während ich ihn mit gespieltem Gleichmut und Sturheit foltere.

„Ach komm schon, lenk’ nicht ab. Du weißt ganz genau, dass mir das Wetter egal ist. Aber DU bist mir nicht egal.” Bei diesen Worten deutet er mit ausgestrecktem Zeigefinger und zusammengekniffenen Augen auf mich – eine Tatsache die ich bestätigt weiß, ohne ihn ansehen zu müssen. „Und ich will, dass du endlich deine verdammte Sturheit aufgibst und wieder zu leben anfängst. Seit drei Jahren verkriechst du dich im Alkohol und in deinem Selbstmitleid. Langsam aber sicher sollte es doch genug sein, denkst du nicht auch, Karl?”

Er hat meinen Vornamen genannt… Ich kann gar nichts dagegen tun, dass sich meine Augen schließen in gedemütigter Pein.

Er weiß, dass ich ihn hasse. Seit meinem achten Lebensjahr hat mich nur noch meine Mutter so genannt, wenn sie mich ausgeschimpft hat. Für alle anderen war ich Charlie.

Langsam öffnen sich meine Augen wieder und ich sehe ihn mit erwachender Wut an. Patzig, mehr wie ein trotzendes Kind als redegewandt und überlegen, wie ich mich gerne gezeigt hätte, kann ich mich gerade so zu einer Antwort aufraffen: „Wer sagt dir, dass ich mich nicht wohl fühle im Alkohol und Selbstmitleid? Habe ich mich denn je bei dir beklagt, dass es mir schlecht geht?” Stur starre ich ihn an und er – genauso stur – starrt zurück, ruhig und überlegen wie es mir in dem Moment scheint.

Er weiß ganz genau, dass mir die logischen Argumente für mein Handeln ausgehen, während er scheinbar Tausende davon zur Verfügung hat.

Sanft, als rede er mit einem Kind oder einem Unwissenden, beginnt er mir mein Problem darzulegen: „Sieh’s doch ein, Charlie”, er hat sich tatsächlich daran erinnert wie mein Name lautet! Ich kann nicht anders als innerlich triumphieren, während ich mich nach außen hin kühl gebe, hoheitsvoll nicke, als eine Aufforderung weiterzusprechen. Er geht großzügig über meine hochmütige Geste hinweg, auch sie gehört zu unserem Spiel. „Ich verlange ja nicht von dir, dass du den Kontakt zu deinen Ex-Frauen abbrichst.” Sein Hundeblick trifft mich, wie immer kann ich ihm nicht widerstehen. In diesem einen Punkt sind sich alle meine Ex-Frauen und mein bester Freund absolut gleich: Sie wissen alle, wie sie mich weich bekommen können. Besänftigt nicke ich, als wolle ich Paul Recht geben, schweige aber noch immer, da ich sehr wohl weiß, dass er noch mehr auf Lager hat. Ich sehe es an seinem Mund, der sich noch nicht ganz geschlossen hat, zögerlich etwas offen steht, so als seien die richtigen, die perfekten, Worte noch nicht gefunden, als warte er auf eine Eingebung. „Von mir aus musst du auch nicht mit dem Trinken aufhören… obwohl es deiner Gesundheit nicht schaden würde!”

Ich kann ein genervtes Augenrollen nicht unterdrücken, die Gesundheitsfrage zieht nämlich einen drei Meter langen Bart hinter sich her. Mindestens. Paul übergeht auch diese Tatsache geschickt und geübt, geht nun vollends in seiner Predigt auf. „Aber du könntest doch zumindest deine Katzen abgeben. Ich meine, welcher normale Mensch hat denn sieben Katzen?” Er sieht mich nun sanft und durchdringend an, denn er weiß genau, wie ich auf diesen Satz reagiere.

Auch diesmal enttäusche ich ihn nicht, lasse meine Faust fest auf die rot-weiß karierte Tischdecke fallen, so fest, dass sich die sieben Leute am Nachbartisch interessiert-erschrocken zu uns umdrehen. Wut lodert nun deutlich in meinem Blick, ich bin mir dessen mehr als bewusst. „Ich soll meine Katzen weggeben? Hast du sie noch alle? Ich werde doch nicht meine Babys abgeben. Ist mir egal, was du und die ganze Welt von mir hält. Wenn ich sieben Katzen haben will, dann habe ich eben sieben Katzen! Du weißt ganz genau, wie viel sie mir bedeuten, wie sehr ich sie liebe!” Ein weiterer böser Blick trifft ihn, bevor ich mich mit einem wütenden Schnauben abwende und meine Aufmerksamkeit erneut auf den linkischen Barmann lege.

Ich höre Pauls schweres Seufzen, kann nicht ganz unterscheiden, ob es gespielt oder ernst ist, tippe allerdings schwer auf letzteres. Genauso beobachte ich aus dem Augenwinkel, wie er sich in einer verzweifelten Geste übers Gesicht wischt und wie sich die Leute am Nachbartisch desinteressiert wieder umdrehen. Ich weiß, dass mein bester Freund um Worte verlegen ist, ich weiß, dass er sich nicht mit irgendwelchen gut gemeinten Ratschlägen freikaufen kann, oder es gar versuchen wird – dafür streiten wir bereits zu lange. Deswegen schafft er es noch nicht mal, meine volle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, als er nach einer halben Ewigkeit des Schweigens erneut damit beginnt, zu sprechen. „Okay… Lassen wir das mit den Katzen. Ich weiß ja, dass du sie wirklich liebst. Aber vielleicht könntest du versuchen, deine vermurkste Schriftstellerkarriere aufzugeben. Du musst zugeben, dass dabei nicht wirklich viel raus kommt.” Sein ernster Blick brennt auf meinem Gesicht, zwingt mich nun richtiggehend ihn anzusehen, was ich schließlich auch tue, noch immer wütend, noch immer brodelnd, doch etwas beherrschter als Sekunden zuvor. Bemüht lässig spiele ich mit meiner Cola, werfe ab und an einen Seitenblick in die perlende schwarze Flüssigkeit, bevor ich einen Schluck daraus trinke, den ersten, um mir noch etwas Zeit zu verschaffen, bevor ich mich gekünstelt räuspere. „Was weißt du denn schon über das Tagwerk eines Schriftstellers? Du bist in etwa so kreativ wie eine Schildkröte und genauso innovativ. Das geschriebene Wort war noch nie deine Stärke, also versuch nicht mich davon zu überzeugen, dass ich unbrauchbar bin, wenn du selbst keine Ahnung von der Materie hast. Gerade im Moment entsteht eine neue Geschichte in meinem Hirn… Ich kann sie schon fast fassen, glaub mir, das wird etwas ganz Großes, größer noch als mein letztes Buch. Sobald es soweit ist,  werde ich im Schriftstellerhimmel wieder ganz oben sein, und dir wird es leid tun, dass du versucht hast mich abzuhalten.” Ich habe mich in Rage geredet und versuche mich mit einem weiteren Schluck Cola abzulenken, während Paul mich besorgt mustert.

Erst heute fällt mir auf, wie sehr ich diese Besorgnis hasse, wie sehr mir diese falsche und unbegründete Anteilnahme auf den Geist geht. Genauso wie seine nächsten Worte, bemüht ruhig, besänftigend gesprochen, doch ich sehe, wie es unter seiner Oberfläche brodelt, dass ich einen wunden Punkt getroffen habe, ohne zu merken, wie beleidigend ich selbst gerade eben war. „Es stimmt, dass ich keine Ahnung vom Schriftstellerdasein habe, aber ich weiß, dass so gut wie kein Schriftsteller 20 Jahre Auszeit braucht, um sein nächstes Werk zu schreiben. Und ich weiß auch, dass du deine kreativen und innovativen Jahre schon längst hinter dir hast – inzwischen hast du doch nur noch Gedanken für den nächsten Alkoholrausch, für den nächsten Kater. Sieh’s doch endlich ein: Du hast ein Problem und ich versuche doch nur dir zu helfen, bitte lass dir doch endlich helfen, Charlie!”

Sein Blick sucht mich zu durchbohren, doch ich lasse ihn nicht mal annähernd an mich herankommen, genauso wenig wie seine Worte. Stattdessen schüttle ich stur den Kopf, werfe ihm tobend entgegen: „Kapier es endlich, ich habe keine Probleme, die ich nicht alleine lösen kann. Lass mich endlich mit deinem Scheiß in Ruhe!” Mit diesen Worten stehe ich auf, so heftig, dass mein Stuhl zu Boden fällt. Die bestürzten Blicke der anderen Gäste gehen an mir vorüber, gleiten in meiner Wut an mir ab.

Hastig, mit fahrigen, unkontrollierten Bewegungen rupfe ich das Geld aus meiner Börse, schmeiße einige Scheine auf den Tisch und verlasse das Lokal, ohne Paul auch nur noch eines Blickes zu würdigen – ein Ende welches immer öfter an unsere Streits anknüpft, das Versöhnen und Zusammen-etwas-trinken längst ersetzt hat und uns mit jedem weiteren Gespräch etwas weiter auseinander treibt.

In der eisig-winterlichen Abendluft draußen kühlt mein Verstand langsam wieder aus, während ich durch die engen Straßenschluchten rase, andere Passanten anremple und innerlich den verdammten Schnee verfluche, der durch meine ausgetragenen Schuhe langsam zu meinen Füßen vordringt.


  1. Sperzel-Völk

    Guten Morgen, Schweiz, oder!? Deine Geschichte gehört zu denen, die ich nach dem Lesen der ersten Zeilen sofort ad acta gelegt habe. Die ganzen Aufzählungen mit den sieben und dann auch noch die Katzenkörbchen! Die hast du doch nicht gebraucht! Deine Geschichte ist richtig gut geschrieben, tolle Formulierungen! Du sprichst mir aus der Seele, wenn du ” … ein bisschen Wäsche hat sich dann doch noch auf meinem Waschbrettbauch angesammelt.” u.s.w.
    Leider sieht man sofort, dass du aus einer alten Geschichte (voll gerechtfertigt!) eine neue gemacht hast, indem du einfach hundert Mal die Sieben untergebracht hast (nicht gerechtfertigt!). Das finde ich schade, denn das war nicht nötig. Sieben Katzen ein einziges Mal zu erwähnen, hätten voll auf gereicht. Liebe Grüße, Gudrun.

  2. Alexander Trust

    Ohne jetzt explizit auf diese Geschichte einzugehen, aber uns als Jury ist bei einigen Geschichten aufgefallen, dass es sie vorher schon gegeben haben muss, und sie nur speziell zu diesem Wettbewerb mit “Sieben” überfrachtet wurden. 😉

  3. S. L. Calvi

    Hallo,
    Deine Geschichte gehört zu denen, die ich nach dem Lesen der ersten Zeilen sofort ad acta gelegt habe. Die ganzen Aufzählungen mit den sieben und dann auch noch die Katzenkörbchen!
    Diesem Kommentar muss ich mich leider anschließen. Ich habe jetzt weiter gelesen und fand, dass es zunächst vielversprechend weiterging, schön skizziert, allerdings hatte ich nach Pauls Erscheinen irgendwie mehr Handlung erwartet. Eine “einfache” Moralpredikt, ein dahinplätschernder Dialog, die Frage an mich selbst Worauf will sie nun eigentlich hinaus?
    Etwas mehr Spannung und etwas weniger “Sieben” hätten der Geschichte sicher gut getan. Lass dich nicht entmutigen, da ist Potential vorhanden 🙂
    Sue

  4. Jacqueline Wehrli

    Guten Morgen erst Mal an alle! Und gleich vielen Dank für diese ehrliche Kritik!

    @Frau Sperzel-Völk: Ja, genau, Schweiz ist richtig ^^ . Ich danke Ihnen erstmal für Ihre Kritik und ich werde sie mir sicherlich beim nächsten Mal zu Herzen nehmen.
    Leider ist es nicht – wie Sie vermuteten – eine alte Geschichte “neu aufgemotzt” sondern tatsächlich eine eigens für diesen Wettbewerb geschriebene Geschichte. Dabei muss ich allerdings erwähnen, dass der “siebner” Anfang und der “Rest” nicht zur gleichen Zeit geschrieben wurden und deswegen wahrscheinlich auch ein solcher Unterschied zwischen ihnen entstand(Was nicht als Entschuldigung, sondern als möglicher Grund gemeint ist 😉 ).

    @S.L.Calvin:Auch vielen Dank an Sie, dass Sie sich die Zeit genommen haben, meine Geschichte trotz “mühsamem” Anfang durchgelesen haben. Ich werde für das nächste Mal sicherlich bedenken, etwas mehr Handlung und weniger “Studie der Menschen” ein zu bauen 😉 !

  5. Alexander Trust

    @Jacqueline: Als Autorin einer Geschichte musst du vor allem Eines, auch um deine Argumente kämpfen. Ich kann verstehen, wenn du auf die Hinweise der anderen auch eingehst. Allerdings liegt es am Ende in deiner Verantwortung was du tust oder lässt. Du hast zwei Kommentare erhalten, die in dieselbe Kerbe schlagen, allerdings bedeutet das ja nicht zwangsläufig, dass es nicht auch Leute gibt, die eine andere Meinung dazu hätten. Als ich mit dem Schreiben anfing habe ich mir viele Ratschläge zu Herzen genommen, als ich mit dem Studium anfing, habe ich bei der Arbeit mit Literatur festgestellt, dass eigentlich jeder Autor seine Eigenheiten hat, und vor allem viele zu Lebzeiten nicht wirklich akzeptiert wurden.

    Natürlich gibt es Regeln und Anforderungen – aber ich persönlich bin kein normativ denkender Mensch. Wenn du selbst plausibel machen kannst, warum oder wieso du Dinge so geschrieben hast, wie du sie geschrieben hast, dann musst du nicht zwangsläufig von deiner Position abweichen, bloß weil es andere Meinungen gibt. Drüber nachdenken kann man auf jeden Fall, aber deine Ankündigung, beim nächsten Mal etwas verändern zu wollen, finde ich etwas zu vorschnell. Ich schreibe das in deinem Sinne, um dir auch Mut zu machen. Du hast ja vielleicht auch einen Grund gehabt, warum du so viel “Studie der Menschen” eingebaut hattest, oder?

    Es gibt meiner Meinung nach zwei Arten des Schreibens. Das eine ist für sich selbst, das andere ist für Publikum/Leser. Wenn man den Leser erreichen will, dann sollte man sich auch klar sein, “wen” man erreichen möchte. Denn man wird nie “alle” erreichen können, dafür sind die Geschmäcker zu verschieden. Wenn du mit deinen Geschichten Leute erreichen möchtest, die grüblerisch sind, selbst oft komplexe Gedankengänge haben, dann kann es sogar sein, dass die sich von derlei umfassenden Beschreibungen auch angesprochen fühlen. Wenn du selbst jedoch eher Geschichten liest, die dir zur Unterhaltung dienen und du möchtest andere Leute mit deinen Geschichten unterhalten, wirst du halt entsprechend verfahren. Hab Vertrauen, auch einen eigenen Standpunkt einzunehmen, selbst wenn du damit einige – selbst lange wäre nicht schlimm – Zeit damit allein auf weiter Flur stehst.

    Ich hab das auch recht grundsätzlich formuliert und natürlich sehr holzschnittartig. Darin stecken dann implizit viele Unterstellungen, die allesamt nicht zutreffen müssen, aber vielleicht regt es ja zum Nachdenken an und manches trifft zu, anderes eher nicht.

  6. S. L. Calvi

    Natürlich muss sich jeder hier klar darüber sein, dass die wenigsten derer, die Kommentare abgeben in irgendeiner Form “fachlich dazu qualifiziert” sind, andere zu kritisieren.
    Die Kommentare sind selbstverständlich subjektive Empfindungen, die beim Lesen einer Geschichte auftauchen.
    Im vorliegenden Fall hat mich gar nicht die intensive Studie des Menschen gestört, sondern ich habe -rein für mich persönlich- immer noch auf etwas gewartet, einen Höhepunkt, eine Entscheidung, eine Auflösung? Gab es in diesem Sinne nicht. Okay. Leider Gottes ist das im richtigen Leben ja allzu oft so, dass Menschen sich in einer Art Perspektivlosigkeit verlieren, aus der es für sie keinen Ausweg mehr gibt.

    Ein Beispiel dafür, dass die Kritik vieler noch lange nichts über Qualität aussagen muss, habe ich letzthin in einem Autorenforum gelesen. Ein Mitautor gewann mit einer Geschichte, die von sehr vielen der dort Vertretenen kritisiert, ja sogar “verrissen” wurde, einen begehrten Preis, weil er sich von der Kritik nicht hat davon abhalten lassen, die Geschichte, die ihn persönlich überzeugte dort einzureichen.
    PS: @ Jacqueline: Im Übrigen lege ich keinen Wert darauf, hier gesiezt zu werden, dadurch fühle ich mich nur unnötig alt 😉

  7. Claudia

    Eine durchaus interessante ‘Menschenstudie’ und – wie Alexander Trust schon kommentiert hat – es muss ja nicht jede Geschichte vor Spannung strotzen …
    Allerdings empfand auch ich die vielen ‘Siebener’ als sehr gekünstelt.

  8. Sperzel-Völk

    Fazit: das Verhältnis zwischen Selbstbewusstsein und Kritikfähigkeit muss stimmen!

  9. Thomas Zejewski

    Die Geschichte hat Potenzial, aber eine nicht inhaltlich begründete Aufzählung oder Häufung wiederkehrender Muster wie der Sieben..halte ich für bedenklich.



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