An dieser Stelle veröffentlichen wir all diejenigen Beiträge, die wir von den Teilnehmern und Teilnehmerinnen explizit online veröffentlichen dürfen. Die Titel der entsprechenden Geschichten sind “klickbar”. Aufgelistet werden allerdings alle eingesandten Beiträge. Die Geschichten, die nicht online veröffentlicht werden, sind entsprechend nicht klickbar. Jeder hat die Möglichkeit über ein Kommentarfeld unter der Geschichte seine Meinung abzugeben, und wir wünschen es uns und für alle Beteiligten, dass von der Funktion reger Gebrauch gemacht wird.
- Bauer, Hermann: Das Ende nach 7 Jahren
Während Gerd, der Wirt des „Kill Roy” eines seiner letzten Biere zapfte, fragte er einige seiner Gäste, die nach einem anstrengenden Arbeitstag ausgelaugt am Barhocker saßen: „Kommt ihr morgen zur Versteigerung?”Werner und Franz nickten mit dem Kopf: „Aber natürlich, so etwas lässt man sich doch nicht entgehen!” […] - Baumgart, Axel: Zweimal sieben Minuten
07:48 – Zum Glück ist die Karre angesprungen. Er kommt sowieso nicht mehr pünktlich. Scheiß Wecker. Scheiß Party gestern Abend. Scheiß Bier. Scheiß Kater. Jetzt bloß kein Stau. Da kommt die Müllabfuhr. Schnell. Das war eng. Das hätte ihm noch gefehlt. Hinter dem Müll-Laster her schleichen. […] - Becker, Patricia: Der siebte Tag
Sie wusste nicht mehr, wann sie zum letzten Mal vor der Tür gewesen war. Wann sie zum letzten Mal die Enge der eigenen Wohnung verlassen und frische Luft geatmet hatte. Die Luft der Freiheit. Weit schien es ihr zurückzuliegen, in einer anderen Zeit, einem anderen Leben. […] - Behrend, Melanie: Eine Zahl wie keine andere
„Sieben mal atmete er noch bebend und mit jedem einzelnen dieser Atemzüge spürte er, wie sein Leben erlosch. Es war, als ob er seinen Lebenshauch ausatmete, sieben schmerzhafte Male seine Lungenflügel noch in Hoffnung zusammenpresste und schließlich sein Ende fand.” […] - Bethe-Hartwig, Martina: Der siebte Sarkophag
„Grabräuber.” Max Seehausen, Professor der Archäologie, schüttelte sein Stofftaschentuch aus und wischte sich die Schweißperlen aus dem Gesicht und vom Nacken.„Das gibt es doch nicht, verdammt.” Michael Gerber, Seehausens Assistent, drängte hinter ihm in die Grabkammer. […] - Bläsi, Benjamin: 7even
1: Sturmflut in Hawaii.
Dreihundertneunzig Opfer.
Der Gestank von Fäulnis liegt im Hafen.Kalt. Es war kalt.
Nathan schreckte auf. Sein Shirt war schweißdurchtränkt. Doch er spürte bloß die allgegenwärtige, erbarmungslose Kälte, die sein stickiges, enges Zimmer ausfüllte. Leere, so wortlos wie ein kalbender Gletscher. […] - Bollkämper, Marilena: Sieben Jahre
Sieben Jahre sind vergangen. Sieben Jahre… Ich bin jetzt siebzehn. Ich erinnere mich kaum an unsere gemeinsame Zeit. Ich erinnere mich aber noch an ihr Gesicht. Schließlich bin ich ihr Bruder. Ich weiß noch, dass sie immer Mamas Liebling war. Ich hatte mehr mit Papa zu tun. Sie war Mamas Prinzessin und ich Papas Fußballer. Als die Ehe der beiden wegen ihrem Verschwinden zerbrach, bin ich zu ihm gegangen. […] - Brandschwei, Uta: Sieben Himmel
Die Sieben, sagt man, sei eine magische Zahl – eine Glücks- oder Unglückszahl – in jedem Falle eine Zahl mit höherer ominöser Bedeutung. Schmarrn – sagt ihr? Mag sein.Zufällig – oder doch nicht?- unabhängig davon, beim Denken über dem Schachspiel hat mich die Sieben in ihren Bann gezogen, umkreiste mich ganz und schenkte mir ein wunderbares Erlebnis, von dem ich nun erzähle. […] - Bühler, Rosemarie: Sieben Metamorphosen
BerührungÜberrascht sah sie zu ihm auf. Er war ein großer Mann, kurzes, dichtes Haar mit grauen Einschlüssen, energisches Kinn, grün-graue Augen mit kleinen, gelben Punkten darin. ‘Merkwürdige Augen’, war ihr spontaner Gedanke, bevor das, was er gesagt hatte, ihre bewusste Wahrnehmung erreichte:“Ich bin Gregor.” […] - Calvi, S. L.: Cheryls Geheimnis
Cheryl hatte Angst. Schreckliche Angst. Schon seit Tagen konnte sie nicht mehr schlafen. Immer wieder traten dieselben Bilder vor Ihre Augen. Nur noch eine Woche, dann war es wieder so weit. Warum konnte dieser Alptraum kein Ende nehmen?Mit fahrigen Händen nahm sie die Autoschlüssel und ging hinaus. […] - Cordis, Melissa: Falsche Erziehung
„Wie ihr wisst, bin ich schon ziemlich alt”, sagte die Frau zu ihren sieben Kindern. Ihre Stimme klang weich und schwach. „Ich habe mich ganz gut gehalten, aber es geht mir in letzter Zeit nicht so gut. Ich habe Fieber.”„Wie konnte das passieren?”, fragte Europa.„Das wisst ihr ganz genau.” Die alte Frau sah ihre Kinder milde an. […] - Dresen, Andreas: Die letzten sieben Tage
1. Tag – Er erschrak als er das Krachen und Splittern zu seinen Füßen hörte. Er sprang einen Schritt zurück und blickte hinab. Sowohl der Boden wie auch seine Füße waren unversehrt. Nichts deutete auf den Ursprung des Krachs hin. Er ging in die Knie und blickte zuerst unter den Tisch und dann unter die Spüle und den Herd. […] - Eckenstein, Annette: Seitenansicht
Joshua saß auf der Schaukel neben ihr, als ihre Eltern sich trennten, bis sie mit einem Lächeln sagte, wenn er nicht gleich nach Hause ginge, habe er die nächsten Tage Hausarrest und dann könne er die Zeit nicht neben ihr auf der Schaukel verbringen; dieses Lächeln gab ihm die Gewissheit, sie ohne Sorgen zurücklassen zu können. […] - Eichberger, Jakob: Jeden Sonntag
Da war das Haus und davor stand der alte Mann. Er war leger gekleidet und sah so aus als ob er in seinem Leben schon genug erlebt hatte und das hatte er.Er griff in seine Hosentaschen, und heraus kam ein Päckchen Zigarillos. Er nahm sich eine, die letzte, um genau zu sein, und schmiss dann das Päckchen in den Mülleimer. […] - Gantzert, Janina: Sieben Rosen
Einen kurzen Moment lang glaubte Kennish, draußen sei endlich ein schöner Tag angebrochen, denn ein verirrter Sonnenstrahl streifte seine geschlossenen Augen. Doch als er im Aufwachen das gleichförmige Rauschen der Regentropfen vernahm wusste er, dass dies wohl der letzte für heute gewesen sein musste. […] - Georgieva, Jana Zhekova: Schneewittchen und die sieben Zwerge
Über sieben unterirdischen Flüssen, durch sieben Höhlen, in sieben Gebirgen, auf sieben rosa Wolken befand sich das Himmelskönigreich. Seine Staatsbürger waren der Erfolg, die Schönheit, die Freude, das Glück, die Zartheit und so weiter. Alle diese ergeben den Sinn des Lebens. Im Himmelskönigreich hatten sie Menschengesichter. Die Königin dieses Reiches war die Zeit. […] - Giessmann, Bärbel: Elke und ihre Sieben
Elke wohnt in Berlin-Mitte in einem Plattenbau der DDR, im 7. Stock. Dieses Haus in der Nähe des Hotels Park-Inn ist ein vielprämierter Komplex und war der architektonische Stolz der einstigen DDR. Viele wollten dort wohnen, da jede Wohnung komfortabel mit Bad und Küche ausgestattet war, was Ende der 60er noch recht selten vorkam. […] - Gold, Vera: Wenn die Uhr siebenmal schlägt
- Gref, Christiane: Die siebte Lüge
Mara stemmte sich so kräftig gegen ihre Fesseln, dass sie schmerzhaft in ihr Fleisch schnitten. Der Entführer hatte ihr zwar die Augenbinde abgenommen und doch war sie nahezu blind. Es störte sie, dass sie ihre Haare nicht hinter die Ohren streichen konnte. Kinnlang kitzelten sie sie im Gesicht. Ständig hatte sie Angst, es wären Spinnen. Die Betonwand gegenüber wurde von Zeit zu Zeit von vorbeifahrenden Autos beleuchtet. Mara fühlte ein Metallrohr in ihrem Rücken, an das man sie gebunden hatte. […] - Gross, Sigrid: Eine starke Frau mit Visionen
„Wir hoffen auf Frieden… irgendwo in der Welt. Aber beginnen wir auch in unserem Umfeld, für Frieden zu sorgen, der menschliche Würde berücksichtigt, ja voraussetzt. Und Abhilfe aus Armut schafft, damit Versöhnung geschieht?” Das fragte mich vor Jahren die deutsche Schwester Maria: Aufrecht, stark, Kämpferin für ein lohnenswertes Leben in einer Welt der Misere. In Kairo. […] - Holzfurtner, Franziska: Sieben Stunden, um sieben Welten zu retten
Dies war der Tag, eine alte Tradition fortzuführen. Stephan war der Siebte, der dies wagen würde. Unter seinem Arm klemmte eine Mappe mit sieben Registern. Sieben Farben waren darin, für drei Mädchen und vier Jungen. Für sie alle gab es noch Hoffnung. Stephan lachte. Es war auch ein Register über ihn in der Mappe, ein Register über Stephan, über genau diesen einen Stephan und keinen anderen. […] - Haseler, Robin: Die sieben Zwerge von G47 und das Spiel der Könige
1: Blanke Theorie – Kasimir ließ seine Wohnungstüre hinter sich zufallen und stellte die Einkaufstüten ab. Die Tetrapackung Milch gluckste leise. Ein Blick nach vorn offenbarte sein Leben. Der Gang teilte sich. Links das Arbeitszimmer, rechts das Schlafzimmer. Vor den beiden Zimmern erstreckte sich die Tristes eines Balkons mit dem einsamen Grün seiner Wohnung. Durch die trüben, dreckigen Fenster sah man eine halb vertrocknete mit Feinstaub beladene Palme – die dort ihr trauriges Dasein fristete. […] - Heider, Hans-Joachim: Siebenschläfer
„Deine Freundin besucht uns für zwei Monate”, sagte Melissa ihrem Sohn am Frühstückstisch. Simon wusste, wer gemeint war. „Seine Freundin” war das Mädchen, das über eine Zeitspanne von zwei Jahren in sein Fotoalbum eingeklebt worden war. Sieben Bilder einer knabenhaft anmutenden Fee, die innerhalb dieses Zeitraums kaum körperliche Veränderung gezeigt hatte. Simon war am Ende dieser Zeit ein breitschultriger Junge gewesen, der alle anderen Neunjährigen überragte. […] - Heubach, Andrea: Sieben Jahre mit Paul
Wie jeden Sonntag machten sie einen ausgedehnten Spaziergang. Fast immer liefen sie die gleiche Strecke. Sie mochte am liebsten die sonnigen, nicht allzu warmen Tage. Er fand, jedes Wetter war für einen Spaziergang geeignet. Dieser Sonntag war ein grauer Herbsttag. Die Luft war kühl und feucht und die ersten bunten Blätter segelten getragen vom leichten Wind von den Bäumen. Heute hatte sie keine Lust, spazieren zu gehen, aber sie tat es ihm zuliebe. […] - Hoff, Astrid: Nach sieben Jahren
Es war wie auf den meisten Sylvesterpartys: Viele Leute, wenig Platz und eine gestresste Gastgeberin – in diesem Fall meine Freundin Sabrina -, die von einer Begrüßung zur nächsten rannte. Ich saß allein auf einer Couch und wünschte mir, ich wäre Zuhause geblieben.„Anna?” […] - Hoff, Astrid: Tränen
Sanyu Nyakuni schlenderte, wie jeden Montagmorgen um halb acht, die Hauptstraße entlang. Als Grundschullehrerin begann der Berufsalltag für sie erst um acht Uhr. So konnte sie sich bei ihrem morgendlichen Weg zur Arbeit alle Zeit der Welt nehmen. […] - Hoffmann, Manuel: Die Welt ganz nah
01.07.1985, 13.00 Uhr, mittags. Eine Straße in einer Stadt. Ein zitriger Greiser läuft auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Seinen Körper stützt er mit der Rechten auf seine vergilbte Krücke. Ein brauner Hut, als Sonnenschutz und eine schwarz begläserte Brille lassen den Tattergreis wie einen Rockopi erscheinen. Auch seine ganze Gangart lässt keinen anderen Gedanken zu. […] - Hofmann, Markus: Die unbewussten Siebener – er siebt die Sieben
„Verdammt, schon wieder der Siebte, der 7. Mai! “, denkt er, brüht sich einen Kamillentee und verbrennt seine Lippe beim zu hastigen Trinken. Herzhaft warmes Lachen. So wärmend, dass der an der Wand hängende Topflappen fast vom Haken gerissen wird. Langsam schwillt seine Lippe an. Sie erinnert ihn an Spritzgebäck und an ihre Lippe. […] - Horak, Johannes: Kurz vor Zwölf
Es war spät geworden in dieser Nacht. Es hatte viel zu besprechen gegeben, obwohl alle einer Meinung waren. Er würde wohl gleich bis morgen am Institut bleiben, aber zuvor wollte er noch einen Spaziergang machen, einfach um den Kopf etwas frei zu bekommen, und vielleicht sogar an etwas anderes denken zu können. […] - Jacoby, Jenny: Schöpfung
Ein bleierner Dunstschleier verfinstert die Stadt. Dröhnende Motorengeräusche, hektisches Stimmengewirr und der Lärm des anliegenden Flughafens übertönen das unregelmäßige, aufgeregte Pochen seines Herzens. Die schwüle, schadstoffschwangere Luft umnebelt seine Sinne und erschwert ihm das Luftholen. […] - Jähnert, Martin: Silberfische für Gäste
- Kerber, Beate: Sieben Morde im Zeichen der Liebe
Allison starrte auf die blutige Szene, die sie vor sich sah. Sie hatte schon viele Mordschauplätze gesehen, aber dieser übertraf alle bisher gesehenen bei weitem.Dieser 7.7.2007 war wohl nicht der schönste Tag im Leben der sieben Bräute gewesen. Blutverschmiert lagen sie in ihren Brautkleidern da, und sahen aus wie Prinzessinnen, die einem schlimmen Mordkomplott zum Opfer gefallen waren. […] - Kippert, Andrea: Das siebte Gespräch
Es war ihr siebtes Gespräch, an das sie sich noch Jahre würde erinnern können, trug es doch bedeutend zu einem Wendepunkt in ihrem Leben bei.Immerzu muss sie an die letzte Viertelstunde ihrer Gesprächstherapie denken:„Was ist eigentlich mit Ihrem Vater?”, wollte Frau Dr. Huber wissen. Lena dachte nach. […] - Kliemann, Carina: Die Macht der Liebe
Eisig kalt berührte der Wind die zarte, blasse Haut auf der noch eben seine kräftige Hand ruhte. In Gedanken an den nahenden Abschied verging die Zeit so furchtbar schnell, dass sie die beiden jetzt einholte. Die Zeit war da. Der, der den Fluten entstiegen war, würde nun zurückkehren müssen in die schmerzende Kälte des Wassers, das so zart schimmerte im Morgengrauen. […] - Kraaz, M. Tabea: Die siebte Federträne
In unserer Zeit, in der Literatur unterhaltsame Massenwaren ist, wurde das erzählte Märchen zu einer Randerscheinung degradiert.Das ist die kalte, traurige Wahrheit über unsere Generation ohne Träume und über Menschen, die die Fähigkeit verloren haben Geschichtenerzähler ihres Lebens und ihrer Träume zu sein. […] - Kroner, Petra: Verflixte Sieben
Die meisten Menschen verbinden mit der Zahl 13 Unglück und schlimme Ereignisse. Ich hingegen habe die gleichen negativen Vorstellungen und Emotionen mit der Ziffer 7. Diese Unglückszahl verfolgte mich von Anfang an und haftet an mir wie klebriges Pech. Es begann schon damit, dass ich am 7. Tag des 7. Monats geboren wurde. […] - Küppers, Maike: Die siebte Frau
Melanie zog den Reißverschluss ihrer Jacke hoch und trat aus dem Haus. Es war ein kalter, jedoch sonniger Novembertag. Die Bäume waren beinahe kahl, nur an manchen hingen noch vereinzelte Blätter. Ein eisiger Wind pfiff durch das Geäst.Doch Melanie störte das nicht. Sie wollte allein sein, nachdenken. […] - Kurz, Martin: Entscheidung
Der trübe Schein einer aus alten Konservendosen zusammengebastelten Öllampe beleuchtete die Lehmhütte spärlich. Die armdicken Äste, die das aus einer dicken Lehmschicht bestehende Dach der kaum mannshohen Hütte abstützen, warfen im flackernden Licht der Öllampe gespenstische Schatten auf die roten Lehmwände. […] - Kürzinger, Georg Markus: Die sieben Dinge des Lebens
„Es gibt Dinge im Leben, die sollte man einfach erlebt, gesehen und gefühlt haben”, sagte mal einer zu mir. Heute weiß ich, er hatte Recht. Damals fragte ich mich, was er mir mit diesem Satz überhaupt sagen wollte. Sein Haar war grau, in der Mitte glänzte die Schädeldecke im Glanz der Sonne. Seine blauen Augen fixierten mich. Und obwohl des hohen Alters schienen darin Kraft und Elan zu strahlen. […] - Lampe, Arno: Sieben was?!
„Wo sind eigentlich die sechs anderen?”, fragte Ute ihren Mann.„Welche sechs anderen?”, fragte Lothar zurück.„Na, die sechs anderen Krawatten, die du bei ebay ersteigert hast?”„Krawatten, bei ebay ersteigert? Wie kommst du darauf?” […] - Laue, Lisa: Sensible 7cm Kaktus berichten
1.
Es geht mir schlecht. Ich stehe auf dem Kopf. Es ist so dunkel, dass meine Nase schon ganz weiß geworden ist. Und spitz. Wie lange muss ich hier wohl noch ausharren? An meinen Füßen kleben nur noch wenige Bröckchen Erde. Ach ja… zum Glück gibt es ja feuchte Küchendämpfe! Aber wie genügsam soll man noch sein? […] - Lessing, Nora: Nachts
Manchmal vergesse ich, wie lange ich schon hier bin. Die Minuten werden zu Stunden und die Stunden zu Tagen, die sich wie Schmirgelpapier durch meine Erinnerung ziehen und nach und nach in die Bedeutungslosigkeit abgleiten. Man substituiert Leben mit Einrichtung. […] - Lumma, Christian: Teilt euch mit uns
Wir brechen zu euch auf. Ihr habt uns gerufen… wir brechen zu euch auf.Die Richtung ist verschwommen, aber der Weg lohnt sich. Ihr seid mindestens zwei und kennt Metall. Ihr habt es hinausgeschickt, bis es uns erreichte. Im Metall fanden wir Töne und eine Beschreibung eures Planetensystems.Seid ihr immer nur zwei? […] - Maisel, Lukas: Die Welt mit Sieben
Der kleine Frank war wieder einmal unterwegs mit seinem Kumpanen Bjarne. Sie wollten Engerlinge sammeln, um dieselbigen vom Kirchturm regnen zu lassen, da es sehr heiß war. Bewaffnet mit Spaten und Eimer liefen sie in Richtung Wald.„Meinst du, die freuen sich, wenn es regnet?”, fragte Bjarne seinen Freund. […] - Mayer, Bernd: Lavendel
Auf dem schweren Holztisch lag zwischen Bergen von Pergamenten, Büchern und Papieren eine alte kleine Kiste aus edlem Ebenholz mit einem grünspanigen Verschluss aus Kupfer. Es war mit Kerben übersät wie der Mond mit Kratern. Sie wollte es berühren. Doch die Hand von Gabriel war schneller und schlug ihre schmerzhaft weg.
„Nicht. Noch nicht.”, verbot ihr der ältliche Antiquitätenhändler, der hinter dem Tisch in einem noch älteren Sessel saß. - Mayer, Emanuel: 7 Minuten
„Test eins-zwei.
Puh, das wäre geschafft. Frisch aus dem Winterschlaf drücke ich Tasten: Die Frontklappen meines Raumschiffs öffnen sich, und ich sehe die Sonne, den Mittelpunkt unseres Sonnensystems. Es sind noch exakt sieben Minuten bis zur Sonne, bis zum Ziel. […] - Moritz, Martina: Luzifers Engel
Vincent ist großartig. Vincent kann so herrlich irre gucken. Erst gestern habe ich mir bei Weissweinschorle und Camembert-Schnittchen einen von Vincents Gruselklassikern im Fernsehen angeschaut. Vincent spielt Dr. Phibes, einen durchgedrehten Ehemann. Neun Ärzte und eine Krankenschwester will er umbringen, weil die seine Frau auf dem OP-Tisch haben sterben lassen. […] - Mossal, Eva: Flügelloser Engel
Sie schritt durch den langen Gang. Ewig schon war es her, dass sie dies getan hatte. Dieser Gang, mit dem sie so viele Erinnerungen verband. Dieser Gang, der ihr soviel Unglück gebracht hatte. Dieser Gang, in dem ihr vor genau sieben Jahren ein Teil ihres Lebens gestohlen wurde.Sie hatte es vor Augen als wäre es gestern gewesen… […] - Müller-Obier, Jamie: Sieben Dinge, die ich dir sagen möchte
Wer bist du, dass du berechtigt bist zu hören? Wer bist du, dass du sehen darfst? Wer bist du, dass du mich ansehen darfst? Du, mit deinem Blick, der Bände spricht, und deinen Händen, die du gegen die Sonne hältst, damit du mich mit kaltem und doch faszinierendem Blick betrachten kannst; mein Bild gefangen auf deiner Netzhaut, gefroren in deinem Geist. […] - Obando Amendt, Susann: Meine letzten sieben Jahre
Wenn es einen Wecker auf der Welt gibt, der seinem Ruf über alle Maßen gerecht wird, dann unserer. Er klingelt nicht, er dröhnt, und sein Dröhnen hämmert sich in meinen Kopf.
Halbwach wälze ich mich im Bett herum, greife nach dem Weckgespenst und ringe ihm noch zehn Minuten Ruhe ab. Dann stelle ich ihn wieder auf den Nachttisch und schaue zu Kati hinüber. […] - Opalka, Dominik: Zu Risiken und Nebenwirkungen
Während er den Beipackzettel las, mischte sich unter das entschlossene Gefühl der Notwendigkeit, jenes Gefühl, das er schon lange nicht mehr verspürt hatte, das Verkrampfen der Stirngegend, durch das sich Tränen ankündigen, gegen welches er jedoch nicht anzukämpfen brauchte, da es schnell wieder verschwand. […] - Pahl, Susanne: Zauber der sieben Kerzen
Rücksichtslos schickte die Sonne ihr grelles Licht ins Zimmer und kitzelte mit ihren Strahlen eine junge Frau wach, die nur ungern die Augen öffnete, weil in diesem Moment ein wundervoller Traum zu Ende ging. Unwillig warf Marina einen Blick auf die Uhr, warf die kuschelige Decke zurück und schwang die Beine aus dem Bett, ehe sie zärtlich das Foto auf ihrem Nachtschrank ansah und sacht mit dem Finger über das Bild im silbernen Rahmen strich. […] - Pasichnyk, Raissa: Die Logik oder 7 Euro
„Ich hätte dir das Geld geborgt”, antwortete sie auf meine Bitte nach langem Schweigen. „Aber die Sache hat einen Haken. Ich habe Angst, dass du plötzlich stirbst.” Und fügte hinzu: „Wer bezahlt mir dann die Schuld?”„Niemand”, antwortete ich mechanisch. Und fragte erstaunt: „Warum denkst du, dass ich sterbe? Ich bin weder alt noch krank”. Das klang aber wie eine Rechtfertigung. […] - Pielke, Thomas: Zeichen
„… an diesem sonnigen Sonntagmorgen. Wir wünschen ihnen einen schönen und erholsamen Tag.” Vom Radiowecker gestört, schlug Joachim seine Augen auf. Gelber Sonnenschein fiel durch die Lamellen der Jalousien vor den Fenstern und tauchte den Raum in eine freundliche Helligkeit, in der einzelne Staubkörner durch die Luft tanzten. […] - Pischner, Andreas: Wenn du in einen Abgrund blickst
Ein leichter Nieselregen lässt die schmutzigen Häuserfassaden Friedrichshains noch grauer erscheinen. Auf der Straße unter mir zieht eine Gruppe Jugendlicher vorbei, Goths, in schwarzer Kleidung, mit Bierflaschen in den Händen. Einige von ihnen kenne ich. In der winzigen Parkanlage gegenüber schiebt ein kahlrasierter Typ mit einem Wangenpiercing in der Größe eines Kaffeelöffels seiner Eroberung aus dem Klub den Petticoat-Rock hoch, während sie ihm mit geübten Fingern den Reißverschluss öffnet. […] - Renner, Marlen: Im Wandel von sieben Jahren
“Kannst du mir mal das Telefon geben?”
“Wenn du mich ganz lieb fragst.”
“Nun stell dich nicht so an. Gib mir einfach das verdammte Ding. Es steht doch gleich neben dir.”
“Du könntest genauso gut aufstehen und es dir selber holen.”
“Fein, ist es das, was du willst.” Er stand auf. Schnell griff sie nach dem Telefon und reichte es ihm. Er schüttelte den Kopf. “Weiber.” […] - Richter, Gregor R.: Vermisst
Es ist schon sieben Nächte her, dass ich meine Liebste das letzte Mal gesehen habe. Wir waren gerade auf dem Weg ins Hotel, um uns einen gemütlichen Abend zu machen. Wir wollten einfach nur noch relaxen und den Abend genießen. Auf dem Weg ins Hotel machten wir noch an einem Tabakladen halt, damit sie sich Zigaretten kaufen konnte. […] - Ring, Franziska: Die Linie 7
Die Buslinie 7 hielt jeden Tag, einmal morgens, einmal abends, an der Haltestelle Gartenfeld in Westerhaven. Es war der erste Zwischenstop auf dieser Strecke, die von dem 500 Seelen-Dorf innerhalb von etwa einer halben Stunde in die nahegelegene Stadt führte. Wenn der Bus dort am Morgen hielt, kam er direkt von der Sammelstelle der Verkehrsgesellschaft und war so immer relativ gepflegt – außer den üblichen, altersbedingten Verschleißerscheinungen, wie den langsam durchgesessenen Sitzbezügen oder dem verkratzten Flurbelag. […] - Rödiger, Susanne: Allein
Klopf… Klopf… Klopf… Nur leise, geradezu ängstlich klingt das Geräusch, das seine Hand an meiner Zimmertür verursacht.Klopf… Klopf… Klopf… Noch ein Mal, das siebente Mal, dann wird er die Tür öffnen, und vor mir stehen. Noch ein Mal, dann werden seine großen Füße den Raum betreten. Elchfüße,wie Mama immer sagt. Klopf… Ich husche aus dem Bett, bereit, ihn zu empfangen. […] - Rokoss, Christina: Sieben kleine Teufelchen
Sie lag in der Dunkelheit und lauschte den Geräuschen der Nacht. Auf ihrer Wange konnte sie klebriges Blut fühlen, das längst getrocknet war. Es war ein unangenehmes Gefühl, doch sie wagte es nicht, es wegzuwischen. Ihre Beine waren steif vor Kälte und vor Schmerzen. Wie lange hatte sie schon so hier gelegen? […] - Scharnbeck, Susanne: Sieben Leben
Der Spiegel leuchtete im Abenddunkel. Schwere Ziffern blitzten unter dem letzten Rot des Himmels, verfolgt von den goldenen Zeigern des alten Regulators, der drohend in der Ecke schwang. Neugierig schaute ich mich um. Das Zimmer war mir bekannt, ich wusste, dass ich es vor langer Zeit schon einmal betreten hatte. […] - Schley, Stephan: sie und ben
sieben mal wollte es nun schon nicht klappen. siebenmaliger misserfolg. das prinzip war einfach: warten bis sie aus der haustür kommt, dann sie ansprechen und mit ihr die hundert meter bis zur schule gehen. sieben minuten vor acht. auch diesmal würde es wohl nichts werden, dachte ben. der erste gong ertönte um fünf vor acht. […] - Schlüter, Anna-Lena: Die Qualen mit den Zahlen
Schon als Gunnar ein kleines Kind war, spielte die Zahl Sieben eine große Rolle in seinem Leben. Von seinem Geburtsdatum dem 27.07.1977 ganz abgesehen. In der siebten Klasse blieb er ein Mal sitzen und sein bester Freund war Sieben, als er nach Amerika zog. Seine Eltern waren sieben Jahre lang verheiratet, als sie sich scheiden ließen. […] - Schmidt, Franziska Dorothea: Alltäglichkeit
– 7: Die Zahl des Friedens –
Schnelle Schritte. Irgendwo. Irgendwo hinter ihm. Heißer Atem. Ganz in der Nähe. Wieder Schritte, dieses Mal sind sie näher, lauter. Steine knirschen unter harter Sohle.
Ein nervöses Zucken der Augenlider, irgendwo in einer Seitengasse, ein verzerrtes Lächeln. Eine Fratze. Kalter Schweiß auf gerunzelter Stirn. Ein lautloser Schrei direkt vor ihm. Wieder ein zahnloses Grinsen. […] - Schmitt, Birgit: Das Haus der Sieben
Als Tochter eines Müllers geboren und in der Mühle eines kleinen Dorfes aufgewacht, kannte sie nur ihr kleines Dorf und den Wald in der Nähe und die nächste Kleinstadt, in der sie gemeinsam mit ihren Eltern auf den Markt fuhren und mit den Bäckern und Köchen der reichen Bürger Geschäfte machten und ihr Mehl verkauften. […] - Schramm, Katharina: Der siebte Stern
Dem kleinen Stern war ziemlich kalt. Er hatte bereits einiges von seiner inneren Wärme verloren, denn er war jetzt schon einige Zeit hier auf der Erde.„Wie soll ich bloß je wieder nach hause kommen?”, fragte er sich jeden Tag. Und jedes Mal, wenn er sich diese Frage stellt, wurde er ein kleines bisschen trauriger. […] - Schultze, Mirco: Das Urteil
Holtmann musterte die Angeklagten kühl. Dabei bemühte er sich, keinerlei Gefühlsregung zu zeigen. Das fiel ihm nicht schwer, denn in den 25 Dienstjahren als Strafrichter hatte er seinen Gesichtsausdruck perfektioniert. Keiner der Anwesenden, ob nun Zuschauer, Rechtsanwälte, Pressevertreter oder der Staatsanwalt sollten auch nur ahnen, was er über die sieben Angeklagten dachte. […] - Sperzel-Völk, Gudrun: Der magnetisierte Mann
Mittwoch, 20. November, acht Uhr morgens, 2° unter Null. Es ist neblig und arschkalt. Manfred ist schon klar, dass Max eine neue Winterjacke braucht, aber er hat keine Lust, ausgerechnet jetzt, wo er wieder dieses Ziehen in den Hoden spürt, an seinen Sechsjährigen zu denken. Wie dieser an der Bushaltestelle unter all den Prolls steht und sich frierend blöde Sprüche anhören muss. […] - Spieß, Melanie: Sieben
Seine Worte waren bloße Hülsen. Fetzen. Dahingestreute Elemente ohne Zusammenhang. Was sollte das auch alles noch? Es war vorbei. Vorbei.
Er saß auf der metallen-kühlen Bank der Bushaltestelle. Der Himmel grau, kein blau zu erkennen, undurchsichtig wie Milchglas. In der Ferne hörte er das monotone Rauschen der Autos auf der Schnellstraße. […] - Steigmann, Manuel: Nur sieben Tage
- Streng, Wildis: Fünf nach Sieben
Eigentlich war es lächerlich. So zu tun, als würden sie sich nicht kennen. Das stimmte einfach nicht. Sie kannte ihn. Mindestens so gut, wie sie die Bäckersfrau kannte, die ihr jeden Morgen um zehn vor Sieben ihr Frühstücks-Croissant verkaufte. Er war nämlich jeden Tag da. Jeden Tag hockte er vor der Drogerie, in diese karierte Decke gehüllt, und starrte den ganzen Tag vor sich hin. […] - Thiem, Daniel: Sieben
Dunkel und kalt ist es da oben und leer, leerer. Nur ein paar kleine, goldene Brocken sind übrig – doch auch die werden bald verbraucht sein.Es begann grob, Spitzhacken trieben Risse in den Stein, dann wurde der Schutt zerkleinert, gewaschen. Am Schluss blieb jedoch die Verantwortung an ihm hängen. Er hatte Augen wie ein Falke – selbst ein noch so unscheinbares Schimmern im trüben Schlamm entging ihm nicht. […] - Unterweg, Helge-Benjamin: Raben
Über der Bar bildeten sich Rauchwolken. Sie waren sehr klein, jedoch würde ich sie im Nachhinein nicht als Rauchwölkchen bezeichnen. Dunstwolken würde es schon eher treffen. Doch die Tatsache, dass es in der einzigen Bar, des kleinen Dorfes bestialisch stank und eine Luft herrschte, die in jeder Herrentoilette besser war, tangierte mich eher peripher. […] - Wehrli, Jacqueline: Trennung auf Raten
Sieben.Sieben Schulen habe ich besucht, siebzig Minuten sitze ich bereits in diesem Café, sieben Jahre wartete ich auf eine Eingebung. Sieben Katzen nenne ich mein Eigen, die in sieben Katzenkörbchen schlafen sollten, was sie natürlich nicht tun, sie bevorzugen mein Bett – mit mir in der Mitte, fast begraben unter den samtenen Pfoten. […] - Werbel, Stefanie: Siebenträumer
Träume sind oft wirr, außer sie sind noch bizarrer, zumindest meine. Letzte Nacht erst träumte ich von Einem, der sein Zimmer nicht verlies, aus Angst, die Hühner würden ihn sofort auffressen. Er hielt sich für ein Weizenkorn oder ein Gerstenkorn, oder was Hühner eben so essen. […] - Wittorf, Nadine: Das Amulett der Ordenshüter
Ein alter Mann stand am Rande eines Gewässers. Sein schäbiger Umhang wehte im seichten Zugwind, welcher hier vorherrschte. Er betrachtete das kühle Nass. Es war spät.Die Dämmerung war längst einem tristen Grau gewichen, nur der Mond barg Helligkeit in seiner unendlichen Schönheit. […] - Zehetner, Christina: Dein Leben in sieben Minuten
Ich begegnete ihm mit Vorsicht. Er war um einiges größer als ich und auch um einiges älter. Er hätte mein Vater sein können. Wir gingen zielstrebig in ein nahe gelegenes Kaffeehaus, niemand beobachtete uns, niemand bemerkte unser Schweigen.Es war ein sehr trüber Tag, dennoch blitzen die unbrechbaren Strahlen der Sonne hervor und tauten unsere kalten Hände auf. […] - Zehrfeld, Maik: Sieben Uhr
Wach? Wach. Ja… Wach. Nicht nur so ein bisschen wach, sondern mal so richtig wach. „Warum nur?” fragte sich Thorsten, seine Augen waren dabei aufgeschlossener, als Kader Loth für eine TV-Kamera. Warum war eigentlich mehr als klar: Das Piepen. Nun ja, eigentlich würde er das Piepen wie üblich überhören. Aber heute gab es den unpassenden Zufall, dass unpassender Weise eine vor allem Thorsten nicht passende Baustelle direkt vor seinem Fenster auf der Straße vor sich hin lärmte. […]
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